Jon Stock, Verrat in eigener Sache ("Games Traitors Play"), Spionagethriller
Seit Salim Dhar - überzeugter Djihadist und Sohn eines früheren MI6-Agenten - den amerikanischen Präsidenten in Delhi fast erschossen hatte, wird er von den westlichen Geheimdienste intensiv gesucht. Die Amerikaner vermuten Dhar in Afghanistan und versuchen ihn mit einer Kampfdrone abzuschiessen, und fallen damit auf einen Trick von Dhar herein. Sein Halbbruder Daniel Marchant, MI6-Agent, vom CIA gefoltert um Details zu verraten die er nicht hatte, ist in ihm in Marakesch dicht auf der Spur - bis ein russischer Hubschrauber im Atlasgebirge Dhar abholt.
Spannend, aber manchmal etwas "too much" und leicht oberflächlich. Ich hab das Buch einfach so angefangen ohne nachzusehen ob es jetzt ein britischer oder amerikanischer Autor ist, im ersten Kapitel befürchtet man schon "amerikanisch-waffenstarrend-heldenhaft", aber so nach und nach wird schon klar, dass es ein britischer Autor sein muss ... die amerikanischen Militärs und Geheimdienste kommen zu schlecht weg. Insgesamt sind alle Geheimdienstler sehr in ihrer Spiegelwelt und ihren Lügen verfangen (vielleicht kann man vermuten, dass dieser Aspekt realistisch ist, auch wenn die Aktionen sicher kaum so aktionlastig sind wie hier). Zum Ende hin werden ein paar Protagonisten etwas menschlicher, das wird dann aber unrealistisch ... und die Action ist natürlich sowieso unrealistisch, aber das ist bei Spionage-Thrillern ja immer so und gehört dazu...
Splatter-Faktor: Folter (Tipp: nicht vorm Zahnarztbesuch lesen), sonst medium, "die Guten" sind allerdings auch eher skrupellos (wenn provoziert).
Bechtel-Faktor: IIRC nicht erfüllt, aber immerhin eine selbstbewusste weibliche Nebenfigur
Bewertung: Vier von fünf Sternen (oder drei? Naja, geben wir mal vier, die Szenerie - besonders in Marokko - ist ganz überzeugend geschildert)
Bewertung: Vier von fünf Sternen (oder drei? Naja, geben wir mal vier, die Szenerie - besonders in Marokko - ist ganz überzeugend geschildert)
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